Heartless Without You
  Paradise Lost
 

Paradise Lost [ˌpæɹədaɪsˈlɒst] ist eine ursprünglich aus dem Death-Metal stammende Rockband aus Yorkshire, UK, die in den frühen 1990er Jahren Einfluss auf die Entwicklung des Metal ausübte. Das epische Gedicht Paradise Lost des englischen Dichters John Milton gab der Band ihren Namen.

Derzeit besteht die Gruppe aus dem Sänger Nick Holmes, den Gitarristen Gregory Mackintosh und Aaron Aedy sowie dem Bassisten Steven Edmondson. Schlagzeuger Jeff Singer, der zunächst nur vorläufig den „aus persönlichen Gründen“ ausgeschiedenen Lee Morris ersetzte, dann jedoch als festes Mitglied in die Band aufgenommen wurde, hat die Band zum 1. September 2008 verlassen. [1]


Bandgeschichte

In den Jahren 1988 und 1989 veröffentlichte Paradise Lost zunächst einige Demos - darunter auch das legendäre Frozen Illusion-Demo - auf denen die Band Death Metal mit Doom-Einflüssen zelebrierte und die ihr in der englischen Death Metal-Szene neben Gruppen wie beispielsweise Bolt Thrower schnell einen Namen machten. Sie unterschrieben in der Folge einen Plattenvertrag beim englischen Label Peaceville_Records und veröffentlichten dort im Jahre 1990 das Debutalbum Lost Paradise, auf dem sie ähnlich wie auf den Demos düsteren Doom-/Death-Metal spielten. Im folgenden Jahr erschien das Album Gothic, ein Referenzwerk, das einem ganzen Genre, nämlich dem Gothic Metal, seinen Namen geben sollte. Allerdings waren die Death-Metal-Einflüsse im Gesang auf diesem Album noch vorherrschend, Frauengesang kam nur in zwei Liedern vor. Zu der Zeit waren Paradise Lost ein Teil der später sogenannten „Big Three“ des Doom Metal zusammen mit My Dying Bride und Anathema, welche alle bei Peaceville unter Vertrag standen.

 

Mit dem dritten Album Shades of God erfolgte 1992 der Wechsel zu Music for Nations. Das alte, verschnörkelte Logo - Markenzeichen vieler Death-Metal-Bands - war verschwunden und auch der Klang hatte sich im Vergleich zu den beiden Vorgängeralben gewandelt, insbesondere an Nick Holmes' Gesang wurde eine Abkehr vom Death Metal offenkundig, insofern lässt sich dieses Album am ehesten als Doom Metal mit leichten Death-Metal-Einflüssen beschreiben. Das auf der CD-Version als Bonustitel enthaltene Lied As I Die gehört zu den erfolgreichsten der Band. Auf dem 1993 veröffentlichten Album Icon waren kaum noch Death-Metal-Einflüsse zu hören. In der Folge bestritt man Tourneen u.a. mit Sepultura. 1995 veröffentlichte die Band das Album Draconian Times und erreichte innerhalb der Metal-Szene ihre größte Popularität, unter anderem spielte sie vor 120.000 Zuschauern als Headliner auf dem Dynamo Open Air.

Ab Mitte der 1990er Jahre veränderte die Band ihren Stil mit jeder neuen Veröffentlichung signifikant, wobei vor allem die stärkere Miteinbeziehung elektronischer Elemente die Richtung vorgab. So überraschte das 1997er-Album One Second durch teils bedächtigeres, aber andererseits auch dynamischeres Songwriting. Rezensenten befürchteten, ältere Fans könnten vor den Kopf gestoßen werden, nannten die Platte aber auch ein „rundes und aufregendes Rock-Album der Spitzenklasse“.[2]

Höhepunkt dieser Entwicklung war das Album Host von 1999, dessen elektronische Klänge und ruhige Grundstimmung stark an Depeche Mode erinnerten und außer einer immanenten Melancholie nichts mehr mit dem Gothic Metal gemein hatten. Der Frage nach der Zuordnung zu einem musikalischen Stil begegnete Sänger Nick Holmes mit der eigenen Genredefinition Dark Rock.[3]

In der Folge wandte sich die Band mit ihrem 2001 veröffentlichten Album Believe in Nothing und der 2003 erschienenen Platte Symbol of Life sukzessive wieder härteren Tönen zu, ohne jedoch zu ihren Wurzeln im Metal zurückzukehren.

Ende Februar 2005 erschien das zehnte Album der Band, schlicht Paradise Lost betitelt. In der limitierten Ausgabe waren zusätzlich String-Dub-Mixes von Over the Madness und Don't Belong enthalten.

Das elfte Studioalbum mit dem Titel In Requiem erschien am 18. Mai 2007. Noch vor dem offiziellen Verkaufsdatum kürte das Magazin Metal Hammer In Requiem zum Album des Monats. Es weist Einflüsse von Shades of God oder Icon auf, vernachlässigt dabei, wie auch Nick Holmes meint, nicht Paradise Losts musikalisches Schaffen der letzten zehn Jahre. Wie schon bei den beiden Vorgängeralben gab es neben einer Standardversion noch eine limitierte Version, die zwei Bonus-Songs enthielt. Im November 2007 wurde eine DVD-Dokumentation mit dem Titel Over The Madness veröffentlicht.

Am 23. Mai 2008 erschien ein Live-DVD+CD DigiPack mit den Titel The Anatomy Of Melancholy. Das Konzert hierfür fand am 12. April 2007 in London statt. Im August 2008 erklärte Schlagzeuger Jeff Singer seinen Ausstieg bei Paradise Lost aus persönlichen Gründen.

Diskografie

Demos

  • 1988: Paradise Lost
  • 1989: Frozen Illusion
  • 1989: Pain of Desolation

Alben

  • 1990: Lost Paradise
  • 1991: Gothic
  • 1992: Shades of God
  • 1993: Icon
  • 1995: Draconian Times
  • 1997: One Second
  • 1999: Host
  • 2001: Believe in Nothing
  • 2002: Symbol of Life
  • 2003: At the BBC (Live)
  • 2005: Paradise Lost
  • 2007: In Requiem
  • 2008: The Anatomy of Melancholy (Live)

Singles und EPs

  • 1990: In Dub
  • 1992: As I Die
  • 1994: Gothic
  • 1994: Seals the Sense
  • 1995: Forever Failure
  • 1995: The Last Time
  • 1997: True Belief '97
  • 1997: Say Just Words
  • 1997: One Second
  • 1999: Permanent Solution
  • 1999: So Much is Lost
  • 2001: Fader
  • 2001: Mouth
  • 2002: Erased
  • 2005: Forever After
  • 2007: The Enemy

Compilations

  • 1997: The Single Collection
  • 1998: Reflection

VHS

  • 1990: Live Death
  • 1993: Harmony Breaks
  • 1999: One Second Live

DVD

  • 2002: Evolve
  • 2005: Live Death
  • 2007: Over The Madness
  • 2008: The Anatomy Of Melancholy
 
 
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